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Adel Tawil
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Adel Tawil hat so einiges erlebt in der wunderbaren Welt der Popmusik. Er war als ehemaliges
Mitglied einer Boyband am Boden zerstört und mit Ich + Ich ganz weit oben.
Adel Tawil hat ein Leben, das eigentlich für zwei reicht und er ist bereit, davon zu erzählen: Mit
seinem Debütalbum „Lieder“ ging er bereits auf Tour doch jetzt wird alles "so schön anders".
2012 spielten Ich + Ich ihr vorerst letztes Konzert, seitdem arbeitete Adel Tawil an seinem Album.
Trotz seiner nunmehr 18-jährigen Karriere ist es überraschenderweise sein erstes eigenes Album
und wie jeder Newcomer fühlt er – ebenso überraschend – eine gewisse Unsicherheit. Er ist nervös,
wenn er über sein Album spricht, wobei er den fast unvermeidlichen
Vergleich zu Ich + Ich - die mit über 3 Millionen verkauften Platten und diversen Auszeichnungen
(u. a. mehrere Echos in den Kategorien „Erfolgreichster Künstler Rock/Pop National“ und „Bester
Live Act National“) zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern der Gegenwart gehören - gar nicht
so sehr fürchtet. Weder fühlt er sich verpflichtet sich künstlich davon abzuheben, noch wird das
neue Album eine bloße Kopie der erfolgreichen Rezeptur werden. Lapidar erzählt Adel in diesem
Zusammenhang die Geschichte von Keith Richards, dem die Kritiker vorwarfen, dass sein
Soloalbum verdammt nach Rolling Stones klingen würde. Ach wirklich? Überraschung? Nicht
wirklich!
„Das erste eigene Ding, nach Jahren. Das, was ich immer erreichen wollte“, beschreibt er die Arbeit
an seinem Album und tatsächlich hört sich die Platte wie ein Querschnitt aus Adels Leben an.
Da gibt es diesen wunderbaren Song „Lieder“, in dem Adel sein gesamtes Leben anhand von
Künstlern und Songtexten beschreibt, die ihn geprägt haben. Ein Leben in Liedern und die
ausgewählten Zitate sind dabei so kunstvoll zusammengesetzt, dass es tatsächlich eine – seine
Biografie - ergibt.
Der urbane Hip Hop-lastige Song „Graffiti Love“ beschreibt wiederum eine Liebe, groß, jung und
frei, wie ein zwanzig Meter hohes Rooftop-Graffiti, das man von der S-Bahn aus auf einer
Häuserwand lesen kann und mit seiner Unmittelbarkeit direkt ins Herz trifft.
Dass der Gesang dabei von den Schwestern Humpe und Humpe beigesteuert wird, ist dabei
vielleicht nur eine kleine, aber immerhin bemerkenswerte Randnotiz.
Mit „Willst du unbedingt einen Mann vor dir weinen sehen“ wird Adel so persönlich, das es fast
schon weh tut. Hier liefert sich der Sänger seinem Publikum aus, wie selten ein Künstler zuvor.
Schwäche und Gefühl trifft auf Stärke ohne falschen Stolz.
Sido und Prinz Pi steuern für den Song „Aschenflug“ vertrauliche Erkenntnisse bei, wenn es darum
geht, sich im Angesicht des Scheiterns selbst zu vernichten. Der Sänger trifft mit den beiden Hip
Hop Ikonen auf seine Ursprünge und zusammen beschreiben sie die Zerrissenheit zwischen
Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Wenn die Sucht zu stark ist, der Griff zur Droge der einzige
Ausweg zu sein scheint und nur noch mehr Unheil anrichtet, werden die Menschen zu destruktiven
Kometen. Auf ihrem „Aschenflug“ ziehen sie eine Spur der Zerstörung.
Immer wieder schneidet Adel Tawil aber auch die großen gesellschaftlichen Themen an und
präsentiert uns seine Vorstellung eines anderen Lebens, mit einem anderen Miteinander. In dem
Song „Zuhause“, den er mit dem jüdisch-orthodoxen Reggae Künstler Matisyahu geschrieben hat,
beschreiben die beiden eine Welt ohne Nationen und Vaterländer, denn schließlich sind wir doch
nur dort Zuhause, wo unsere Freunde sind.
Kein Wunder also, wenn Adel Tawil nervös ist, und gespannt darauf, was die Leute über sein Album
sagen werden, das moderner, basslastiger und urbaner klingen wird, als alles, was man bislang
von ihm gehört hat. Doch wer nicht springt wird niemals fliegen und was bitteschön hat Adel Tawil,
der Mann, der schon alles gesehen hat, zu verlieren? Nichts!